Doch die Wissenschaft bleibt nicht stehen und 30 Jahre später geht es nicht mehr (nur) um Renaturierung, sondern um die Verbindung von Lebensräumen an der teilweise hart verbauten Donau. Im Projekt „LIFE+ Netzwerk Donau“ hat es sich VERBUND zum Ziel gesetzt, bestehende ökologische Trittsteine an der Donau zu verbinden und dabei die Donaukraftwerke für die Fische passierbar zu machen. Unterstützt wird das Projekt von sechs Finanzierungspartnern: der EU im Rahmen des LIFE+ Programms, dem Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, den Landesregierungen von Ober- und Niederösterreich sowie den Landesfischereiverbänden Ober- und Niederösterreich.
David Oberlerchner leitet das Paket an Maßnahmen. Beim Projekt der Fischwanderhilfe Greifenstein hat er selbst die Detailprojektleitung inne. Darum kennt er auch die verblüffenden Details.
Im Slalom durch die Landschaft
In der unmittelbaren Nachbarschaft der Baustelle für die Fischwanderhilfe liegt das üppige Naturschutzgebiet des Gießganges. Die Qualität der Landschaft erzwang einige Schleifen und Umwege. „Eigentlich wollten wir einen alten Fußballplatz beim Kraftwerk queren- doch dort haben sich wertvolle Orchideenkolonien gebildet, die wir keinesfalls zerstören wollten“, so David Oberlerchner. Auch sollte keine Schneise quer durch den Auwald gepflügt werden. So kam ein hübsch anzusehender, geschlängelter Verlauf von 4 Kilometern zu Stande. „Den Fisch wird’s freuen, wenn er sich in kleinen Buchten und Kurven verstecken kann“, so David Oberlerchner verständnisvoll. Obendrein wurden „Raubäume“ gezielt in den Verlauf der Fischwanderhilfe verankert. Sie simulieren eine alte Aulandschaft mit Totholz. Rückzugsraum für Jungfische ebenso wie Jagdplatz für den Eisvogel.