Ein Fluss mäandert sich durch Wiesen und kleinwüchsigen Sträuchern in der nähe des Kraftwerk Ottenheim-Wilhering.

Ökologische
Maßnahmen

Mit einer Vielzahl ökologischer Maßnahmen verbessern wir die Durchgängigkeit für Fische bei den Laufkraftwerken an der Donau: Gemeinsam für eine vielfältige und vernetzte Donau.

Die Fischpassierbarkeit soll wird durch Neubau von Umgehungsarmen hergestellt werden. Die Umgehungsarme sollen neben der Herstellung der Durchgängigkeit auch neuen Lebensraum bieten. Sämtliche Umsetzungen erfolgen unter Beachtung der aktuellen Richtlinien (FAH Leitfaden des Bundesministeriums) und werden durch wissenschaftliche Untersuchungen, wie dem fischökologisches Monitoring, evaluiert werden.

2015 bis 2016

Europas längste Fischwanderhilfe: Ottensheim-Wilhering

Errichtet wird ein 14,2 km langer Umgehungsarm über das Innbach-Aschach-Gerinne mit einer an die Jahreszeiten angepassten Wasser-Dotation durch die Donau und durch die natürliche Abflussdynamik der Zubringer. Dieses Umgehungsgerinne erfüllt am besten die hohen ökologischen und technischen Anforderungen an die Passierbarkeit für Fische. Darüber hinaus werden durch eine naturnahe Gestaltung des Bauwerks mit Tiefstellen (Kolken), Furten sowie Buchten zusätzliche Lebensräume für Fische und andere Tiere geschaffen.

Der Umgehungsarm selbst liegt nicht in einem Natura2000-Gebiet, stellt aber eine wichtige Verbindung zwischen den Natura2000-Gebieten an der Donau und deren Zubringern dar. Neben der Vernetzung dieser Gebiete entstehen wichtige Trittsteinbiotope, welche den Austausch zwischen den Population in den Schutzgebieten wesentlich unterstützen.

Das Einströmbauwerk liegt am rechten Donauufer Anbindung in der Stauwurzel des Kraftwerks Ottensheim-Wilhering bei Strom-km 2158,4. Um eine den ökologischen Verhältnissen entsprechende Wasserführung sicherzustellen ist es mit einem Dotationsbauwerk mit verschließbaren Klappen ausgestattet. Der Umgehungsarm integriert Gewässerabschnitte des Brandstätter Armes, des Aschach-Umleitungsgerinnes sowie des Innbachs. Gemeinsam mit dem Modul „Nebenarm Stauwurzel Kraftwerk Abwinden-Asten“ findet sich hier ein für die Donau in Österreich in dieser Größenordnung und Qualität einzigartiger Habitatverbund.

Das Bild zeigt einen Teil der Fischwanderhilfe Ottensheim Wilhering nach der Fertigstellung. Sträuche und Bäume säumen das Gewässer.

2016 bis 2017

Fischwanderhilfe beim Kraftwerk Greifenstein

Die neue Fischwanderhilfe verläuft unabhängig vom berühmten „Gießgang“ in der Greifensteiner Au. Besonders herausfordernd ist die Gestaltung des Einstiegs, dessen Leitströmung bei verschiedensten Wasserständen ausreichend sein muss, um Fischen den Weg zu weisen.

Der 4,4 Kilometer lange Umgehungsbach überwindet den Niveauunterschied am Kraftwerk Greifenstein und bietet zudem Lebens- und Laichraum für die Leitfischarten der Donau. Zur attraktiven Gestaltung gehören Seicht- und Tiefstellen, Kiesufer und Raubäume, um Platz für möglichst große Artenvielfalt zu schaffen.

Die Fischwanderhilfe bei Greifenstein windet sich durch Flora und Fauna. Hier sieht man eine Flussschleife im Grünen.

2019 bis 2020

Schotterbänke für die Stauwurzel Melk

Bei der so genannten Ybbser Scheibe in der Stauwurzel des Kraftwerkes Melk soll durch neue Schotterbänke eine Weiterführung des erfolgreichen LIFE+ Vernetzungsprojekts Donau-Ybbs stattfinden.

Im Uferbereich der Ybbser Scheibe wurden zwischen Strom-km 2057,70 und 2054,90 Strukturierungen der Uferzone durch Kiesschüttungen durchgeführt. Geschaffen wurde eine Abfolge von Kiesbänken und Kiesinseln, wodurch sowohl strömungsberuhigte Zonen als auch bei Nieder- und Mittelwasser flach überströmte Kiesflächen entstanden.

Die Hauptzielsetzung dieser Maßnahme ist die Verbesserung der Lebensbedingungen und Laichräume für Fischarten, die auf Kies- und Schotterbänke angewiesen sind, wie etwa Barbe, Nase, Zingel, und Streber. Kies wird aus dem Hauptbett der Donau im Bereich der Erlaufmündung entnommen und nach einem detaillierten Plan entlang des linken Donau-Ufers bei Hagsdorf wieder ausgebracht. 

Im Winter 2019/2020 wurden die Arbeiten an den Uferstrukturen der Donau im Bereich der Ybbser Scheibe abgeschlossen. Insgesamt wurden 225.000 m³ Schotter innerhalb der Donau umgelagert. Die Ufer bieten nicht nur Fischen neuen Lebensraum, sondern werden auch bei Badegästen begeistert angenommen. 

Ein Blick von oben auf die Ybbser Scheibe. Gut erkennbar sind die neuen Schotterbänke, die vor allem den Fischen neuen Lebensraum bieten sollen.

2019 bis 2020

Fischwanderhilfe Donaukraftwerk Abwinden-Asten

Im Rahmen von LIFE Netzwerk Donau wurde das Kraftwerk Abwinden-Asten an der Donau mit einer modernen Fischwanderhilfe aufgerüstet. Seit 2020 ist die Fischwanderhilfe fertig.

Am rechten Ufer wird eine Fischwanderhilfe nachgerüstet. Die Fischtreppe wird als naturnaher Umgehungsarm angelegt. Mit Ausnahme des untersten Abschnittes liegt er im FFH- und Vogelschutzgebiet „TRAUN-DONAU-AUEN“. Der Bach wird eine Höhendifferenz zwischen Stauraum und Unterwasser von insgesamt 9,3 m (bei normaler Wasserführung) überbrücken.

Der Einstieg liegt entsprechend dem internationalen Stand der Technik flussab der Turbinenausläufe. Er stellt somit eine optimale Auffindbarkeit der Fischwanderhilfe sicher, insbesondere für die Laichwanderungen der strömungsliebenden Hauptfischarten der Donau (Nase, Barbe und auch Huchen)

Auf mehr als 5 Kilometern finden so Fische und weitere Lebewesen neuen Lebensraum und eine Möglichkeit, das Kraftwerk zu passieren. Insgesamt werden etwa fünf Hektar neuer Lebensraum am Wasser geschaffen. Die Gesamtinvestition dieser Maßnahme beläuft sich auf rund 6,5 Mio. Euro, die neben VERBUND zusätzlich von der Europäischen Union, vom Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus, dem Land Oberösterreich und vom oberösterreichischen Landesfischereiverband finanziell gefördert werden.

Blick auf das Kraftwerk Abwinden Asten. Links sieht man einen Teil der Uferbegrenzung. Der blaue Himmel spiegelt sich in der Donau.

2019

Uferstrukturierung im Stauraum Abwinden-Asten

Im Stauwurzelbereich des Donaukraftwerkes Abwinden-Asten (bei der Mündung des Umgehungsarms Kraftwerk Ottensheim-Wilhering) werden ein neuer Nebenarm und eine Insel entstehen. Der ca. 500 m lange Nebenarm der Donau (Strom-km 2146,4 bis 2145,9)  liegt zur Gänze auf dem Kraftwerksgelände zwischen der Mündung des Innbaches und der Donau und wird Fischen und anderen Wassertieren vor Wellenschlag geschützte Habitate, Flachwasserzonen, dynamische Umlagerungen etc. bieten und damit gegenüber dem derzeitigen Zustand des Ufers eine deutliche Aufwertung der Lebensraumqualität mit sich bringen. Ufersicherungen sind im neuen Nebenarm nicht erforderlich.

Die Fließgeschwindigkeiten werden selbst bei Niederwasser deutlich über 0,5 m/s liegen, der Durchfluss bei Mittelwasser über 100 m³/s betragen. Der bei der Herstellung anfallende Kies (ca. 300.000 m³) wird großteils bei Strukturierungsmaßnahmen im Stauwurzelbereich sowie für die Umgestaltung der Mündungsbereiche der linksufrigen Zubringer Pesenbach und Große Rodl Verwendung finden.

Ufer bei Abwinden-Asten: Das Ufer ist gesäumt von unterschiedlichen großen Bäumen und man sieht auf der linken Seite bereits erste Spuren der Baustelle.

Zur Förderung von Umweltmaßnahmen

Die Projektbezeichnung LIFE bedeutet eigentlich L’Instrument Financier pour l’Environnement. Prinzipiell handelt es sich dabei um ein Finanzinstrument der EU zur Förderung von Umweltmaßnahmen in der gesamten EU und in ausgewählten Kandidaten-, Beitritts- und Nachbarländern der EU.

Zu der Aufgabenstellung von LIFE + gehören der Klimawandel, Natur und biologische Vielfalt, Gesundheit und Lebensqualität und die Bewirtschaftung von natürlichen Ressourcen und Abfall.
In einer Verordnung vom 9 Juni 2007 wurden folgende Schwerpunkte festgelegt:

  • Natur und biologische Vielfalt
  • Umweltpolitik und Verwaltungspraxis
  • Information und Kommunikation
Ein natürlich Flusslauf hat zahlreiche Vorteile für Flora und Fauna. Das Bild zeigt eine Flussschleife der Traisen and der sich direkt kleinere Sträucher und Bäume angesiedelt haben.