Die neue Fischwanderhilfe beim Kraftwerk Greifenstein bahnt sich ihren Weg durch Fauna und Flora.

LIFE+ Netzwerk Donau:
Neue Lebensräume
entstehen

Ein Kraftakt für Morgen

Drei Fischwanderhilfen, vier Standorte und fünf Maßnahmen: zwischen 2016 und 2020 setzte an der Donau in Österreich der Projektführer VERBUND zusammen mit Partnern umfangreiche Verbesserungen für Gewässer und Artenvielfalt um.

Projektbeschreibung

Das Projekt LIFE Netzwerk Donau fokussierte sich auf Natur- und Gewässerschutz bei Kraftwerksstandorten. Dabei wurden fünf Natura-2000-Gebiete mit bereits renaturierten Gebieten vernetzt. Im Zuge des Projekts entstand von 2015 bis 2021 ein Mosaik aus bestehenden und neuen Lebensräumen, welches außerdem eine gesteigerte Barrierefreiheit für Fische bewirkte: Die Fischwanderhilfen Ottensheim, Abwinden-Asten und Greifenstein ermöglichen Fischen das Passieren der Kraftwerke.

Insgesamt 25 Millionen Euro wurden in die Maßnahmen investiert. Beim LIFE Netzwerk Donau Projekt war der ganzheitliche Ansatz wichtig. Dabei galt es, die Anforderungen des Umweltschutzes mit den Erfordernissen der Stromerzeugung aus erneuerbarer Wasserkraft in Einklang zu bringen.

Das Bild zeigt einen Teich bei der Baustelle des Kraftwerks Abwinden-Asten vor strahlend blauem Himmel.

Projektüberblick

Im Fokus des Projekts stand das Vernetzen unterschiedlicher Schutzgebiete. Dabei wurden sogenannte Trittsteinbiotope gebaut, um ökologisch gesunde Flächen mit bereits bestehenden renaturierten Flächen zu verbinden. 

VERBUND und seine Partner schafft wertvollen Lebensraum. Die Ufer entlang der Donau wurden neu strukturiert. Kiesbänke sind neuer Lebens- und Laichraum und bieten Schutz für Tiere. Junger Auwald und Trockenrasenzonen steigern die ökologische Vielfalt. In den umliegenden Bereichen wurde der Bestand an Fischpopulationen gestärkt, denn die Donau ist nun seitlich mit Nebengewässern verbunden. Damit werden nicht nur Lücken zwischen bereits realisierten LIFE-Projekten geschlossen, sondern auch frühere Investitionen aufgewertet und die Wasserrahmenrichtline WRRL umgesetzt. Alle Maßnahmen erfolgen nach aktuellem Stand der Technik. Für die Fischwanderhilfen existiert dazu ein Leitfaden des zuständigen Ministeriums. Der Erfolg des Projekts wird mit einem fischökologischen Monitoring evaluiert und ist mittlerweile bei zwei Anlagen bereits bestätigt.

Die Karte zeigt grob die Projektstandorte an. Konkret sind die Wasserkraftwerkte Ottensheim, Abwinden-Asten, Ybbs-Persenbeug und Greifenstein eingezeichnet.

Das LIFE Netzwerk Donau Projekt ist abgeschlossen!

Zusammenfassung: Ziele und Ergebnisse

  • Fischwanderhilfe in Ottensheim: Beim Kraftwerk Ottensheim entstand zwischen 2016 und 2018 Europas längste Fischwanderhilfe. Auf 14,2 Kilometern Länge schafft sie eine Umgehungsmöglichkeit für das Donaukraftwerk und neuen Lebensraum.
  • Fischwanderhilfe Greifenstein: Mit einem 4,4 Kilometer langen Begleitgerinne umgehen Fische das Donaukraftwerk Greifenstein. Das Projekt schließt an den „Gießgang Greifenstein“ an und ergänzt die künstlich geschaffene Auf um zusätzlichen Lebensraum. 
  • Neue Ufer für die Donau: Zwischen den Kraftwerken Melk und Ybbs entstanden neue Ufer. Schotterinseln und Kiesufer bieten Rückzugsraum für Jungfische vor Wellenschlag und Fressfeinden und stärken damit die Artenvielfalt in der Donau.
  • Schotterinsel Marktau: Direkt unterhalb der Mündung der Fischwanderhilfe Ottensheim, am Ende des Staubereichs von Abwinden-Asten, wurde mit Kiesaufschüttung eine Schotterinsel geschaffen. Die naturnahe Uferstrukturierung bietet Schutz und Lebensraum für Jungfische.
  • Fischwanderhilfe Abwinden-Asten: Das jüngste Teilprojekt ist die Fischwanderhilfe beim Donaukraftwerk Abwinden-Asten (Oberösterreich). Ein naturnaher Umgehungsbach ermögliche die Fischwanderung um das Kraftwerk und bringt weiteren Lebensraum an der Donau.
Die Fischwanderhilfe bei Greifenstein fügt sich gut in die Natur ein. Der Himmel strahlend blau und das Ufer ist bereits bewachsen.

Die Fakten

  • Gebiet: Österreichischer Abschnitt der Donau
  • Budget: 25 Mio. €
  • Budget – davon förderfähig: 8,8 Mio. €
  • EU-Anteil: 50 %
  • Zeitraum: 1.9.2011–31.12.2020
  • koordinierender Zuschussempfänger: VERBUND Hydro Power GmbH
  • assoziierter Zuschussempfänger: Keine
  • Kofinanzierer: NÖ Landesfischereiverband, ÖÖ Landesfischereiverband, Ministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus